FOR YOU KÜMMERT SICH UM DIE SIEBEN GRUNDBEDÜRFNISSE*, DIE JEDES KIND HAT.
*T. Berry Brazelton von der Harvard University und Stanley Greenspan von der George Washington University definierten Ende der 90er-Jahre die sieben Grundbedürfnisse eines Kindes, um gesund aufzuwachsen und sich zu einem glücklichen, selbständigen Menschen entwickeln zu können. Auf Basis dieser Bedürfnisse gestalten wir die Betreuung der uns anvertrauten Kinder.
1. DAS BEDÜRFNIS NACH BESTÄNDIGEN LIEBEVOLLEN BEZIEHUNGEN.
Kinder brauchen sichere und einfühlsame Beziehungen zu mindestens einer, besser zu zwei oder drei erwachsenen Personen. Im Austausch mit vertrauten Personen lernen Kinder, ihre Gefühle auszudrücken, individuelle Wünsche zu erkennen und auch selbst eigenständige Beziehungen aufzubauen. Denn der Austausch von Gefühlen ist die Basis für die meisten intellektuellen Fähigkeiten, aber auch für Kreativität, abstraktes Denken und moralische Werte. So entwickeln Kinder ihre Persönlichkeit und werden Menschen, die sich etwas zutrauen.
2. DAS BEDÜRFNIS NACH KÖRPERLICHER UNVERSEHRTHEIT UND SICHERHEIT.
Von klein auf brauchen Kinder eine gesunde Ernährung und angemessene Gesundheitsfürsorge. Dazu gehören ausreichend Ruhe, aber auch Bewegung, medizinische Vorsorge (Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Zahnpflege) und die fachgerechte Behandlung auftretender Krankheiten. Gewalt als Erziehungsmittel ist in jeder Form tabu. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Behandlungen gerade durch Personen, die dem Kind nahestehen, sind immer mit nachhaltigen Schäden für Körper und Seele des Kindes verbunden. Unversehrte Kinder werden robuster, stärker und trauen sich mehr zu.
3. DAS BEDÜRFNIS NACH INDIVIDUELLEN ERFAHRUNGEN.
Jedes Kind ist anders und will mit seinen Eigenarten akzeptiert und wertgeschätzt werden. Kinder unterscheiden sich nicht nur körperlich, sondern auch in ihrem Temperament. Sie wollen in ihren individuellen Gefühlen bestätigt, ihren Talenten und Fertigkeiten gefördert, aber nicht für hochgesteckte Entwicklungsziele missbraucht werden. Doch auch unerkannte Talente und Begabungen können die Entwicklung eines Kindes beeinträchtigen. Je mehr Möglichkeiten sie haben, Erfahrungen zu machen, die ihren Neigungen entsprechen, desto größer ist die Chance, dass sie zu Menschen heranwachsen, die wissen, was sie wollen.
4. DAS BEDÜRFNIS NACH ENTWICKLUNGSGERECHTEN ERFAHRUNGEN.
Heranwachsende Kinder bewältigen eine ganze Reihe von Entwicklungsstufen. Auf jeder Stufe erwerben sie Grundbausteine ihrer Intelligenz, Moral, seelischen Gesundheit und geistigen Leistungsfähigkeit. In verschiedenen Phasen lernen sie, Anteil nehmende Beziehungen zu anderen Menschen zu knüpfen, soziale Hinweise zu verstehen und kreatives sowie logisches Denken zu entwickeln. Kinder meistern diese Stufen unterschiedlich schnell. Der Versuch, sie dabei anzutreiben oder zu sehr zu behüten, kann schädlich sein. Stolpersteine müssen von Kindern möglichst selbständig überwunden werden. So wachsen sie an ihren Aufgaben und lernen realistisch einzuschätzen, was sie können.
5. DAS BEDÜRFNIS NACH GRENZEN UND STRUKTUREN.
Kinder sollen Freiräume erobern und sich gefahrlos entwickeln können. Begrenzungen und Regeln schützen sie dabei und geben ihnen innere Struktur. Das gelingt umso mehr, wenn Grenzen aus Zuwendung und Fürsorge gesetzt werden. Ist die Grenzsetzung unzureichend, entstehen unrealistische Erwartungen, die über das Scheitern an der Wirklichkeit zu Frustration, Enttäuschung und Selbstabwertung führen können. Gegebene Grenzen erfolgreich zu überwinden übt dagegen das Argumentations- und Durchsetzungsvermögen. Kinder lernen die Strukturen zu erkennen und zu nutzen und werden diese Regeln auch in ihrem späteren Leben anwenden.
6. DAS BEDÜRFNIS NACH STABILEN UND UNTERSTÜTZENDEN GEMEINSCHAFTEN.
Mit zunehmendem Alter brauchen Kinder und Jugendliche für ihre Persönlichkeitsentwicklung mehr als nur ein oder zwei zuverlässige Bezugspersonen. Mit dem Knüpfen sozialer Kontakte, Schließen neuer Freundschaften, Einladungen zu anderen Kindern und Übernachtungen auch außerhalb des Elternhauses entwickeln sie ihre sozialen Fertigkeiten. Sie lernen, sich selbst besser einzuschätzen und zu behaupten, Kompromisse einzugehen, auf andere Rücksicht zu nehmen und Freundschaft und Partnerschaft zu leben. Dies alles trägt bei zur Entwicklung sozialer Verantwortlichkeit, die später Voraussetzung für ein erfolgreiches Privat- und Berufsleben ist.